Taufe

Die Taufe steht als rituelle Handlung am Beginn eines Lebens als Christ.
Sie gilt als besonders heilige Handlung, als “Sakrament”, und kann als “Einstiegsritual” nur einmal im Leben eines Menschen vollzogen werden. Mit ihr taucht der Täufling in ein Leben mit Gott ein. Der Name des Täuflings und der Name Gottes werden in einem Atemzug genannt. Diese Bindung verspricht Gott dem getauften Menschen für sein Leben und in alle Ewigkeit. Und Gott erwartet zugleich, dass sich die Getauften auch in ihrem Denken und Verhalten an ihn binden. Wer getauft wird, wird damit Glied der Kirche. Diese Kirchenmitgliedschaft kann man zwar rechtlich aufkündigen, die Taufe aber nicht.

In der lutherisch geprägten sächsischen Landeskirche waren traditionell vor allem Säuglingstaufen üblich. Aber inzwischen werden Personen jeden Alters getauft. Ab dem Schulalter durchläuft der Täufling vor der Taufe einen Taufunterricht. Dort lernt er die wichtigsten Dinge der Religion, in die er hinein getauft wird, kennen (z.B. wichtige Texte der Bibel, den Gottesdienst und das Glaubensbekenntnis). Bei Schulkindern geschieht das in der Regel im Rahmen der “Kinderkirche” unserer Gemeinde durch unsere Gemeindepädagoginnen. Für Erwachsene gibt es mehrmals im Jahr spezielle Taufkurse mit den Pfarrern. Jugendliche im Alter von 13 und 14 Jahren besuchen auch dazu den Konfirmandenunterricht.

Voraussetzung für eine Taufe im Kleinkindalter ist normalerweise, dass mindestens ein Elternteil der Kirche angehört. Gemeinsam mit den Paten, die ebenfalls Kirchenmitglieder sein müssen, versprechen Eltern und Paten bei der Taufe, dass das getaufte Kind christlich erzogen und in den christlichen Glauben eingeführt wird. Eine solche Einführung sollte nach Möglichkeit durch die Eltern und die Paten selbst erfolgen, ist aber auch im Rahmen unserer gemeindlichen Angebote für Vorschul- und Schulkinder (evangelischer Diakonie-Kindergarten, Kinderkreis, Ameisenbande, Kinderkirche, Christenlehre) möglich.

Die Taufen finden in unserer Gemeinde normalerweise in Gemeindegottesdiensten statt. Der rituelle Kern besteht darin, dass durch den taufenden Pfarrer bzw. die Pfarrerin dreimal mit der Hand Wasser aus dem Taufbecken geschöpft und über den Kopf des Täuflings gegossen wird. Dabei werden die Worte gesprochen: “NN., ich taufe dich im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes…”. Weitere feierliche Handlungen und Zeichen treten dazu, wie z.B. die Überreichung einer Taufkerze. Alle Details dieser Handlung werden vorher zwischen den Pfarrern und der Tauffamilie besprochen, auch eventuelle aktive Mitwirkungsmöglichkeiten bei der kirchlichen Handlung (Taufkerze, Musik, Gebete…).

Prof. Dr. Wolfgang Ratzmann

Gedankensplitter zum Thema “Taufe” finden Sie hier.

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