Impuls der Woche

Judica, 17.03.2024

Wieder klopft der Impuls an Ihre Tür. Gott segne diesen Tag, wie immer Sie ihn erleben werden. Haben Sie jetzt wie immer sonntags Ihre ganz persönliche Zeit für die bleibenden Geschenke des Himmels. Wir wünschen Ihnen eine gute Woche. Dieser Impuls greift einen Gedanken auf, der wie kaum ein anderer Gedanke Geschichte gemacht hat.

Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben für viele. (Matthäus 20,28)

Es ist wohl nicht übertrieben, dass diese Gedanken des Dienens und der Hingabe die am weitesten globalisierten Gedanken der christlichen Überlieferung sind. Die meisten Heiligen der langen Geschichte unserer Kirchen hatten ihr Leben orientiert an diesem Motto. Noch bis vor gar nicht allzu langer Zeit war es so, dass, wer ans Christentum gedacht hat, an Nächstenliebe dachte – im besten und weitesten Sinne des Wortes. Der Barmherzige Samariter gehört seit den Anfängen zu den Leitfiguren der Christenheit. Mutter Theresa ebenso wie der Heilige Franziskus oder der Heilige Martin. Man bedenke: wie viel von solcher Art Liebe hat im 2. Weltkrieg wie in den vielen anderen Kriegen Leben und Sterben menschlich gemacht.

Freilich hat es in der Geschichte unserer Kirche auch die schlimmen Gegenbeispiele gegeben! Der unermessliche Reichtum war kein gutes Aushängeschild. Ausbeutung im Namen des Glaubens war kein gutes Markenzeichen. Nichtsdestotrotz! Ohne das „Programm“ Jesu gäbe es keine Diakonie und keine Caritas. Vermutlich nicht mal die Allgemeinen Menschenrechte. Und auch nicht UNICEF und Ärzte ohne Grenzen. Der Grundgedanke Jesu vom Dienen hat ganze Kulturen hervorgebracht oder verändert.

Es liegt auf der Hand, was das mit uns ganz persönlich zu tun hat. Unser Ego gehört in die zweite Reihe. Profitgier hat bei den christlichen Werten nichts zu suchen. Die Frage, was der Andere (auch der Fremde) braucht und was dem guttut, hat oberste Priorität, hat ganz einfach Vorfahrt. Mit dieser Mentalität, besser noch mit dieser Spiritualität, würde nicht nur Europa einen guten Schritt in die richtige Richtung tun. Unser Land würde weiterkommen, als wir es uns gegenwärtig vorstellen können.

Pfr. i. R. Gottfried Schleinitz

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