Impuls der Woche
Ewigkeitssonntag, 23. November 2025
Nun der letzte SONNTAGSIMPULS zum „Toten-Sonntag“ oder „Ewigkeits-Sonntag“. Gott segne Ihnen diesen Tag und diese Woche zwischen dem alten und dem neuen Kirchenjahr! Haben Sie wieder eine richtig gute Auszeit. Wir wünschen Ihnen eine gnädige neue Woche. Heute die Erinnerung, bereit zu sein, aufzubrechen, wach zu bleiben – wenn es soweit ist und weil es darauf ankommt:
Lasset eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. (Lukas 12/35)
„Die Lenden umgürtet sein“.
Eine uralte Formulierung! Sie stammt aus der Zeit, als Nomaden in Zelten lebten. Wenn es galt aufzubrechen, hat man einen Gürtel um das lange Gewand gebunden. Das erleichterte das Laufen. Und es war auch wortloses Zeichen der Bereitschaft mitzuziehen und loszuziehen. Wir sind keine Nomaden. Wir haben einen festen Wohnsitz. Und manchmal sitzen wir sehr fest, zu fest!
Aus dem Lukasevangelium höre ich Fragen an uns. Anfragen wie diese „Bist du bereit, wenn Gott dich ruft?“ „Bist du bereit, in ein neues Leben, einen neuen Lebensabschnitt, aufzubrechen?“ „Bist du überhaupt bereit, etwas Neues anzufangen? Kannst du dir das vorstellen? Und freust du dich darauf?“
„Die Lichter brennen“.
Noch so eine uralte Formulierung. Freilich nicht ganz so alt. Sie gehört in die Zeit, als es noch kein elektrisches Licht gab. Ein Licht musste immer in Reichweite sein. Sicher auch, um daran andere Lichter anzünden zu können. Die Verantwortung dafür war überall genau geregelt.
Aus dem Lukasevangelium höre ich Fragen an uns. Anfragen wie diese „Ist genug Licht in dir und um dich, damit du sehen kannst, wohin es geht, wenn es so weit ist?“ „Sind dir genug Lichter aufgegangen, um den Weg zu finden, der dich in die Zukunft führt?“ „Holst du dir von Christus, dem Licht der Welt, genug Licht für dich?“ „Nimmst du dir die Zeit, das Licht des Evangeliums in dich einzulassen?“
Besonders in der letzten Zeit des Kirchenjahres kommen letzte Fragen auf uns zu. Nutzen Sie diese Zeit, um Antworten, Ihre Antworten, auf solche letzten Fragen zu finden! Ihr Schade wird es nicht sein.
Da werden für eine kleine Auszeit mal alle Rätsel – Ukraine, Russland, Palästina, Israel, Klimawandel und die damit verbundenen Naturkatastrophen der letzten Monate, soziale Sicherheit, das Schicksal unserer Kinder und Enkel – zu „Zweiten Fragen“. Sie werden bald genug wieder auf unserer Tagessordnung stehen.
Heute noch ein kleiner Impuls zur großen Zukunft – unserer Ewigkeit:
Wenn Gott Alles in Allem ist
Wenn Gott Liebe ist
Dann ist Alles auch Liebe.
Dann ist Liebe eine Seins-Form.
Dann kommt Alles, was „ist” aus der Liebe
Dann geht Alles, was „ist“ zurück in die Liebe.
Dann ist die gesamte „Schöpfung“ aus der Liebe geworden.
Dann ist das Universum kondensierte, manifestierte, inkarnierte Liebe!
Dann nimmt die „Große Liebe“ im Menschen (Ich und Du und Wir) durch Zeugung und Geburt irdische Gestalt in Raum und Zeit an. Solange ein Mensch lebt, bleibt das so.
In der „Großen Liebe“ (ohne Grenzen von Raum und Zeit) ist der Mensch als „Kleine Liebe” (mit den Grenzen von Raum und Zeit) ein Leben lang unterwegs.
Stirbt der Mensch, verwandelt sich seine Existenz als „Kleine Liebe“. Er wird das, was er vor seinem Erdenleben war.
Die „Kleine Liebe“ ist zurück in der „Großen Liebe”. Zurück in Gott. Im Ein-und-Alles.
Die „Kleine Liebe“ ist wieder Teil der „Großen Liebe“. Teil von Gott. Vom Ein-und-Alles.
Pfr. i. R. Dr. Gottfried Schleinitz
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