Geschichtenfenster “Miriam”

Im Land Ägypten ist es immer sehr warm. Miriam lebt dort mit ihrer Familie.

Der Pharao der Ägypter lässt sich von den Sklaven schöne Paläste bauen.
Sie lebt mit ihren Eltern und dem großen Bruder Aaron dort. Ihr Vater muss für den Pharao arbeiten. Aaron hilft ihm auf der Baustelle. Viele Ziegel aus Lehm müssen für den Palast des Pharaos hergestellt werden. Es ist heute wieder so heiß. Die Männer müssen hart arbeiten.

Miriam hat keine Lust der Mutter im Haushalt zu helfen. Miriam fragt sie: „Wann wird es uns besser gehen?“ Die Mutter antwortet ihr: „Ich vertraue auf Gott, so wie es in meiner Familie, meine Großeltern und Urgroßeltern schon getan haben.“

Im Bauch der Mama wächst ein Baby. Miriam freut sich auf das Geschwisterchen.
“Ich bin bald eine große Schwester, ich will immer für das Kleine sorgen!“ Das nimmt sie sich vor.
Was passiert, wenn es ein Junge ist? Der Pharao will nicht, dass es immer mehr Menschen werden. Und so hat er ein grausames Gesetz erlassen. Nur die kleinen Mädchen dürfen am Leben bleiben. Und die kleinen Jungen müssen sterben. Manchmal kann Miriam deshalb abends nicht einschlafen. Dann erzählt ihr die Mutter Geschichten von Gott. Und sie singt: „Gott, du schützt mich, Gott, du stärkst mich…”

Es ist ein Junge, ein kleiner Bruder. Mama, was soll werden?

Die Mutter streichelt sie: „Ich passe auf, dass der kleine Junge nicht so laut weint.
Dann bekommen die Soldaten nicht mit, dass hier ein kleines Baby wohnt.
Ich bin dankbar, dass dein kleiner Bruder gesund ist.“

Die ersten drei Monate geht es ganz gut. Alle in der Familie freuen sich über den kleinen Bruder.

Der kleine Junge wird größer und kann schon laut schreien!

Einen kleinen Korb dichten sie mit Pech ab, dann läuft kein Wasser hinein. Da hinein legen sie eine Decke. Miriam freut sich: Es ist ein kleines Boot für meinen kleinen Bruder.
Mit langsamen Schritten gehen sie zum Nil.
Dort in den Fluss legen sie behutsam den Korb meinem kleinen Brüderchen ins Wasser.
Der Korb schwimmt. Miriam versteckt sich im Schilf.
Da kann sie ganz genau sehen, was passiert. Und sie summt vor sich hin:

„Gott, Du schützt mich, Gott du stärkst mich…“

Gemütlich schaukelt das kleine Boot im Nil.

Eine gut gekleidet Frau kommt zum Fluss. Es ist die Prinzessin, die Tochter des Pharao. Das Baby fängt an zu schreien. Sie sieht den Korb. Sie öffnet ihn und entdeckt den weinenden kleinen Jungen.
Sie ruft: „Oh ist das niedlich. Es ist sooo süß! Ich will das Baby haben! Ich nehme ihn mit zu mir! Ich bin die Prinzessin!!! Hm, aber ich kann das Baby nicht stillen, ich brauche eine Frau, die das für mich tut.“ Ratlos blickt sie sich um…

Miriam hat Angst! „Jetzt brauche ich ganz viel Mut!“ Sie denkt an: „Gott, du stärkst mich…“ und sie geht los: „Guten Tag Prinzessin, ich kann helfen. Ich kenne eine Frau, die diesen kleinen Jungen versorgen kann.“
Prinzessin: „Dann lauf schnell los und hole mir diese Frau. Schnell. Der kleine Junge weint.“

Und Miriam rennt los: „Mama, komm schnell. Die Prinzessin hat gesagt: Du sollst unseren kleinen Jungen stillen.“ Die Mutter kommt mit.
Prinzessin: „Du sollst das Baby stillen und für es sorgen. Die Soldaten dürfen ihm nichts tun! Dieses Kind steht unter meinem Schutz. Und wenn der Junge alt genug ist, soll er bei mir im Palast aufwachsen wie mein eigenes Kind.“

Sie gibt dem Baby einen Namen. Sie nennt ihn Mose. Das heißt: Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen.

So wurde er gerettet. Er durfte bei seiner Familie bleiben. Später, als er größer war, haben sie ihn in den Palast gebracht. Alle wussten: Da ist er sicher und es geht ihm dort gut. Gott will, dass es uns gut geht. Miriam hat ihn mit gerettet! Eigentlich hatte sie große Angst und viele Sorgen. – Da hat sie etwas stark und mutig gemacht!


Liebe Eltern!

Mit dieser Geschichte starten wir ins neue Schuljahr. Damit stehen alle Kinder vor neuen Herausforderungen. Wer davor steht, der braucht Ermutigung und Stärkung.

Das steckt in der Geschichte:

  • Miriam – ein Kind voller Sorgen
  • Miriam wagt etwas trotz aller Angst
  • sie steht in einer familiären Tradition des Glaubens und Vertrauens zu Gott
  • Wer erzählt in der Familie etwas von Gott?
  • die Mutter erzählt davon, was ihr gut tut
  • Miriam ist wichtig
  • da ist jemand, der ihr etwas zutraut
  • sie spürt, dass sie nicht allein ist
  • so kann sie mutig handeln
  • Wo ist Gott in der Geschichte?

Wir können Gott nicht sehen und doch wissen wir, dass wir nicht allein sind. Das kann Kinder auf ihrem Weg stärken.

Können Sie mit einem Gedanken etwas anfangen?

Mit den Kindern komme ich in der Kinderkirche ins Gespräch. Dazu möchte ich Sie auch zu Hause ermutigen!

Bleiben Sie schön neugierig!

Kathrin Laschke 

– vakant –
Gemeindepädagogin

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