Die Ausstattung der Schloßkirche

Der Tauftisch

Die Taufe besteht aus einem Untergestell von Flachstahl mit einer achteckigen Holzplatte aus Lärche, in der die zinnerne Taufschale von 1855 eingehangen ist. Im Fuß befindet sich ein Kreuz aus vier kupfernen Fischen. Der Fisch ist ein altchristliches Geheimzeichen. Das griechische Wort für Fisch (ΙΧΘΥΣ / ICHTHYS) steht dabei als Abkürzung für: „Jesus Christus, Gottes Sohn – der Retter“.
Zugleich ist die Taufe Teil des 1972 einheitlich neu geschaffenen Mobiliars. Dieselbe Materialkombination findet sich ebenso bei dem Lesepult, den Kirchenbänken, drei Hockern und dem Altartisch mit Betpult in der Sakristei. Die Entwürfe dazu stammen vom kirchlichen Baupfleger Gerhart Pasch, der 1966 – 1973 die Sanierung leitete.

Der Grabstein von 1744

Stellvertretend für die vier im Inneren der Kirche bewahrten Grabsteine, die alle dem Gedenken an Kinder der Familie von Üchtritz gelten, sei der von 1744 vorgestellt. Er befindet sich an der Südwand des Altarraumes.

Im Kopffeld sieht man das Wappen mit den gekreuzten Schlüsseln der Familie von Üchtritz; der umlaufende Text beginnt unten links:

Nahmen d. Friedrich Jedidja und Friederica Wilhelmine // Kinder des hiesigen Erb Lehn u. Gerichts Herrn // Joseph Jedidja von Uechtritz // gebohren den 16.Febr., gestorben den 7.Sept./ 22.Oct. 1744.

Hier liegen zwey Cörper in einem Grabe,
die zugleich unter einem Hertze gelegen.
So wie sie bey ihrem Anfange die Kräffte
der Natur gezeigt, so haben sie deren Eitelkeit durch Ernst und Weinen bey ihrem Fortgange u. deren Hinfälligkeit bey ihren baltigen Ausgange gezeigt. Jetzo ermahnen Sie ihre Leser. Werdet uns nicht allein daran, sondern auch an Nächsten-Liebe und Glauben gleich; [wie] Wollet ihranders [sonst] in dem Reiche des Erlösers leuchten wie die Morgensterne durch Jesum,
das A und O.

Die Gabe des Morgensterns als Platz im Himmel bezieht sich auf die Bibelstelle Offenbarung des Johannes, Kapitel 2, Vers 28.

Weitere vorhandene Ausstattungsstücke aus verschiedenen Epochen

SPÄTGOTIK
Kruzifix, 15.Jh., vermutlich aus der Vorgängerkirche;
Sakramentsnische mit Gitter, um 1512, Verlust der Bekrönung, die Wappen ungeklärt;
Schlüsselfang unter der Klinke der Sakristeitür.

RENAISSANCE
Zwei Kindergrabsteine Margaretha und Caesar von Üchtritz, †1598.

BAROCK
Querachteckiges Erinnerungsbild Wolf Rudolph von Üchtritz, †1685, inmitten seiner Familie, verbunden mit der Verklärung Jesu (Markusevangelium, Kap.9, Verse 2-13);
Emporenbalken, gekehlt und farbig gefasst (Fälldatum 1694/95), sekundär verbaut 1855, Orgelempore Nordwand;
Grabstein Friederike Agasella von Üchtritz, geb. von der Schulenburg, †1706 (Ostwand außen rechts);
Engel, von einem Altarwerk, Klostergut St.Veit an der Rott, Oberbayern, 18.Jh. (Stiftung Maximilian Speck von Sternburg).

19.JAHRHUNDERT
Grabkreuz, gusseisern, für Charlotte von Sternburg, geb. Hänel von Cronenthall, †1836, (außen an der Nordseite);
Grund- und Eckstein 1855 (außen unten links am Turm);
Orgel mit Prospekt, von Gottfried Hildebrand (1850-1922), Leipzig 1894.

20.JAHRHUNDERT
Kruzifix auf dem Altar, von Clemens Gerstenberger (geb. 1966);
Dornenkrone an der Orgelempore, aus Stacheldraht des Bautzner Gefängnisses.

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