Impuls der Woche

Septuagesimä, 16. Februar 2025

Sonntag ist. Und mit ihm der SONNTAGSIMPULS in Ihrer Hand. Gott segne diesen Tag, wie immer Sie ihn erleben werden. Haben Sie jetzt wie immer Ihre ungestörte Zeit für die unübertroffenen Geschenke des Himmels. Wir wünschen Ihnen eine richtig gute neue Woche. Dieser Brief wirft ein Licht auf das, was wir Vertrauen nennen.

Wir liegen vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. (Daniel 9,18)

Das ist eine interessante Formulierung. Sie ist fast schön: „Wir liegen vor dir mit unserem Gebet“. Wenn ich liege, liefere ich mich aus. Das gilt für Leiden und Lieben. Wenn ich liege, mache ich mich wehrlos. Der Totstellreflex bei bestimmten Tieren ist ein Vergleich der nicht mal hinkt. Wenn ich liege, wachen meine Erwartungen auf. Erwartungen auf Zuwendungen oder Schlaf, auf Berührung oder Zeit. Das „liegende Gebet“ bedeutet aus dieser Perspektive: ich liefere mich Gott aus. Ich erwarte das Nötige und Mögliche von ihm.  Ich werde still und warte – auf Gott.

Das alles hat sehr viel, entscheidend viel, mit Vertrauen zu tun. Halten Sie jetzt bitte mal kurz inne, ein paar Augenblicke. Und beantworten Sie sich (nur sich!) folgende Frage: was geschieht eigentlich, wenn ich vertraue? – – – Lesen Sie hier nicht gleich weiter.

Bei der Lektüre eines mir wichtig gewordenen Buches habe ich entdeckt, was Vertrauen erst zum Vertrauen macht. Inzwischen habe ich es mir und anderen bei ganz verschiedenen Gelegenheiten weitergegeben: Vertrauen ist wunschlos oder es ist kein Vertrauen! Wenn ich darauf vertraue, dass Gott es so oder so bitte machen möchte, teile ich ihm nur meine Wünsche mit. Aber ich weiß ja nicht mal, ob meine Wünsche das Bestmögliche sind. Gott vertrauen geht anders. Ich überlasse es ihm. Ich überlasse mich ihm. Ich mache mein Herz leer. Auch meinen Kopf. Ich lasse nur diesen Glauben zu, dass das Bestmögliche geschieht, wenn ich Gott vertraue.

Dieses Grundvertrauen hinterfrage ich nicht. Ich lasse es auch nicht hinterfragen. Egal wie mir manchmal zumute ist oder was andere davon halten. Ich vertraue „auf deine große Barmherzigkeit“. Genau das ist meine Chance. Und es ist auch Ihre Chance. Glauben Sie mir, ich rede hier nicht wie der Blinde von der Farbe.

Pfr. i. R. Dr. Gottfried Schleinitz

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