Impuls der Woche
Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres, 17. November 2024
Wieder klopft der SONNTAGSIMPULS an Ihre Tür. Zum Vorletzten Sonntag im Kirchenjahr. Gott segne diesen Tag, wie immer Sie ihn erleben werden. Haben Sie wie immer sonntags Ihre ungestörte Zeit für so manche Geschenke des Himmels. Wir wünschen Ihnen eine friedliche neue Woche. Dieser Impuls macht eindrücklich den Horizont unseres Lebens bewusst.
Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi. (2.Kor.5/10)
Sogar von sogenannten Atheisten habe ich solche Töne gehört wie „Na wer weiß, wo ich mal landen werde!“ Und gemeint war nicht nur der Friedhof. Oder „Wenn es mit mir so weit ist, legen Sie mal ein gutes Wort für mich ein – Sie wissen schon!“ Und wieder war mehr gemeint als die Endstation im Grab. Oder „Ob der so jemand wie mich überhaupt nimmt?“ Immer gehen solche Bemerkungen, so flapsig sie zunächst klingen mögen, weit über dieses (irdische) Leben hinaus! Offenbar ahnen Menschen mehr, als sie zugeben wollen. Und wir brauchen nicht drum herumreden – wir alle gehören dazu.
Es ist wohl das Wort „Richterstuhl“, das mehr oder weniger Angst macht. Vor Gericht kann es halt auch passieren, dass es mich erwischt. Und was dann? Dass der Große Apostel vom „Richterstuhl Christi“(!) spricht, muss Gründe haben. Es sind in der Tat gute Gründe, sogar gnädige Gründe. Lassen Sie es mich so formulieren: Nach dem Tod, wenn mein irdisches Leben abgeschlossen ist, und am Beginn der Ewigkeit, von da ab es keine Zeit mehr gibt, geschieht es. Dann werden wir Ihm begegnen, obwohl sich das niemand vorstellen kann. Dann brauchen wir keine Rolle mehr zu spielen und es kann alles offenbar werden, was mit uns gewesen war und ist. Dann werden wir ein letztes Mal „ausgerichtet“ (nicht hingerichtet!) auf das Andere Leben, für das wir bisher nur den Arbeitsbegriff „Ewigkeit“ benutzen. Dann kann uns wirklich nichts mehr passieren. Dann ist nicht Alles aus, sondern Alles neu!
Das könnten Gedanken sein, mit denen wir uns beschäftigen sollten in der letzten Woche vor dem Totensonntag oder besser Ewigkeitssonntag. Und wir müssen nicht in Angst versetzt werden, sondern in Spannung und Neugier. Lassen Sie ruhig Ihrer Fantasie freien Lauf – wie wird es sein…?
Pfr. i. R. Dr. Gottfried Schleinitz
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