Impuls der Woche
1. Sonntag nach Trinitatis, 22. Juni 2025
Haben Sie ihn schon erwartet – den neuen Sonntagsimpuls? Auch heute wieder eine richtig gute neue Woche. Dieser Impuls bringt einen anspruchsvollen Gedanken auf die „Tagesordnung unseres Glaubens“:
Christus spricht: Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verachtet, der verachtet mich. (Lukas 10)
Klingt einfach. Klingt logisch. Klingt aber ziemlich anspruchsvoll. Doch vielleicht ist es auch ein unerwartet tröstlicher Gedanke. Es lohnt, genauer hinzuschauen. Es lohnt, in die Tiefe zu gehen.
Dieses Christus-Wort bedeutet ganz offensichtlich: Gebe ich Jesus-Worte weiter, ist das so, als würde sie Jesus selbst sprechen. Nehmen Sie mal dieses wunderbare Wort am Ende des Matthäusevangeliums „Ich bin bei euch alle Tage“. Sie geben es in einem Gespräch weiter, das mehr ist als oberflächliches Plaudern, oder schreiben es auf eine nette Karte. Egal ob es sich um Verwandte oder Bekannte, Freunde oder Fremde handelt. Jedes Mal ist es so, als sei Jesus selbst in Aktion. Eigentlich ein unglaublicher Gedanke. Aber was ist nicht unglaublich, wenn es um Jesus geht! Lukas hat Jesus, den Christus, ganz bestimmt richtig verstanden.
Das alles gilt auch für alle anderen Jesus-Worte und auch für alle unsere Worte, die wir gebrauchen, um etwas von Gott weiterzugeben. Genau das fällt uns ja manchmal schwer. Ich komme mir oft so hilflos vor. Über den Glauben reden ist mühsam, wenn es nicht nur frommes Geschwätz ist. Und ob da überhaupt etwas rüberkommt, weiß ich nie genau.
Und dann diese erstaunliche Entlastung: „wer euch hört, hört mich“. Klingt wie „Lass mal. Lass mich mal. Lass das mal meine Sache sein“. Tröstlich? Oder? Freilich sollten wir darauf achten, dass wir nicht nur Müll ablassen, wenn wir reden. Aber das setze ich mal voraus.
Nun kommt die Probe aufs Exempel. Im Folgenden sage ich Ihnen ganz einfache Bibel-Worte. Beispielsweise: „Lass dir an meiner Gnade genüge!“ Oder: „Wer mir vertraut, wird leben, auch wenn er stirbt.“ Oder: „Sorget nicht!“ Oder: „Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind!“ Oder: „Der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird es auch vollenden!“
Ist das nun so als ob Jesus, der Christus sie selbst spricht oder nicht? Wenn ich dieses Wort, das Lukas aufgeschrieben hat, ernst nehme, ist das, was ich Ihnen da eben geschrieben habe, in der Tat nicht nur so „als ob“ – es ist die Wahrheit: Jesus, der Christus, kam selbst auf Sie zu! Ich glaube es. Ich hoffe darauf.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Woche!
Pfr. i. R. Dr. Gottfried Schleinitz
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